Ist es möglich, „Heimat“ in einem Foto festzuhalten? Erst die individuellen Gefühle, die tiefe Verbundenheit, die mit einem Ort zusammenhängen, die Erinnerungen und Sehnsüchte lassen ihn zur „Heimat“ werden. Um den Begriff zu visualisieren, muss ich mich auf einen bestimmten Menschen konzentrieren und dessen ganz persönliche „Heimat“ zur Darstellung bringen. Die Serie zeigt daher meinen Freund Markus Hofer, der während einer viermonatigen Asienreise eine Meditationsart erlernt hat, die er – in das heimatliche Südtirol zurückgekehrt – an bestimmten Plätzen praktiziert. Er sagt, hier käme er dem Ziel der Übungen näher. Die vertraute Landschaft, die bekannten Orte, die „Heimat“ bietet die nötige Sicherheit und den Rückhalt, sich zu versenken und innere Zufriedenheit und geistige Harmonie zu erlangen.
Die durch die Verschiebung und Verschwenkung der Fachkamerastandarten erzeugte selektive Schärfe lenkt die Aufmerksamkeit auf den Protagonisten, bildet die Konzentration auf einen bestimmten Punkt ab, ohne dabei die gesamte Umgebung aus dem Blick zu verlieren. Wie der Meditierende seine Umwelt zwar intensiv und als Einheit wahrnimmt, sie aber nicht im Detail fokussiert, so wird letztlich auch Heimat wahrgenommen.